Die Burghöfe im Überblick
Wie eine Perlenkette reihen sich die sechs Burghöfe aneinander - in jedem Burghof gibt es viel zu entdecken.
Wie eine Perlenkette reihen sich die sechs Burghöfe aneinander - in jedem Burghof gibt es viel zu entdecken.
Der äußerste, über 200 Meter lange Vorhof beherbergte zu Zeiten der Reichen Herzöge von Niederbayern Arbeitsstätten und Wohnräume der Hofbeamten und Hofhandwerker, anschließend jene der Regierungsbeamten des Rentamts Burghausen. Burghausen hatte von 1507 bis 1802 neben München, Landshut und Straubing die zentrale Funktion einer bayerischen Regierungsstadt. Die heutigen Namen erinnern an diese Funktionen: Forstmeisterturm, Gerichtsschreiberturm, Rentmeisterei.
Liebenweinturm mit wechselnden Ausstellungen der Künstlergruppe „Die Burg“
Uhrturm mit bunter Bemalung und Sonnenuhr
Rentmeisterstock, wo sich heute das Haus der Fotografie befindet
Öttinger-Torturm (bis 1836 einziger Zugang von Norden), hier führt der Hofberg hinunter in die Altstadt
Gleich beim Eingang in den 4. Vorhof befand sich mit dem Sitz des Hofkastenamtes die zentrale Einnahmestelle für die Abgaben der Untertanen im Rentamt Burghausen. Die Reichen Herzöge von Bayern-Landshut bezogen mit den Lebensmittellieferungen ihrer Bauern wie Getreide, Geflügel, Eier oder Schmalz mehr als die Hälfte ihrer Einkünfte. Für die Verwaltung der Naturalien waren der Kastner und der Kastengegenschreiber in ihren gegenüberliegenden Türmen zuständig. Beide Gebäude wurden stark verändert.
Hedwigskapelle, erbaut im Auftrag von Herzog Georg dem Reichen und seiner Gemahlin Hedwig
Gärtnerturm, der 1963 zum Aussichtsturm umgestaltet wurde
Aussichtspunkt mit Blick auf den Wöhrsee
Der 3. Vorhof war ursprünglich durch eine Mauer abgeschlossen und wurde durch ein Tor betreten. In dem Turm gleich neben dem Tor hatte der Amtmann seinen Amtssitz. Darin befanden sich Gefängnisräume und eine Fragstatt für das peinliche Verhör der Gefangenen, die der Amtmann zu bewachen hatte. Der nach dem 16. Jahrhundert errichtete Querbau wurde im 18. Jahrhundert als Zuchthaus genutzt.
Folterturm mit Museum
Haberkasten (Stallungen und Futtervorräte)
Der 2. Vorhof wurde nach der Ausbauphase durch Herzog Georg dem Reichen Ende des 15. Jahrhunderts nur wenig verändert und ist somit noch relativ ursprünglich erhalten. Den Hof beherrscht das mächtige dreigeschossige Alte Zeughaus, dessen Nutzung als Getreidespeicher 1427 eine Inschrift im ersten Geschoß belegt. Im Erdgeschoß waren Geschütze und Waffen gelagert, für die der Büchsenmeister im nach Norden anschließenden Büchsenmeisterturm verantwortlich war. Den Übergang von seinem Wohnturm zur Wehrmauer markieren zwei Schwalbenschwanzzinnen, im Volksmund „Schwurfinger“ genannt.
Darunter befindet sich der Durchgang zur „schönen Aussicht“ auf den Wöhrsee. Als Geschütz- und Wachtürme dienten gegenüber auf der Stadtseite die drei runden „Pfefferbüchsen“. Aus späterer Zeit stammt der Mauerdurchbruch, der hier einen Durchlass zum Burgsteig in die Altstadt freigibt.
Pfefferbüchsen, die als Geschütz- und Wachtürme genutzt wurden
Das „Alte Zeughaus“ diente als Waffen- und Munitionsarsenal mit Getreidespeicher
Büchsenmeisterturm, im Volksmund auch als "Schwurfinger" bezeichnet
Zwei wunderbare Aussichtspunkte zur Altstadt und zum Wöhrsee
Durch das mächtige Georgstor, dem ein tiefer Graben mit hölzerner Brücke vorgelagert ist, gelangt man in den 1. Vorhof. Das Georgstor steht an der schmalsten Stelle des Bergrückens. Es wurde 1494 von Herzog Georg dem Reichen errichtet. Das Allianzwappen erinnert an seine Ehe mit Hedwig von Polen. Ähnlich wie die Schütt am Beginn der Burganlage hatte das Georgstor eine Sicherungsfunktion. An dieser Stelle galt es den inneren Burgbereich mit der Hauptburg zu schützen. Herzog Georg erließ eigens für die beiden Wächter dieses Tores eine Wachtordnung. Ebenfalls wehrtechnischen Zwecken dienten die Mauern an der West- und der Ostseite, die beide durch Zwingeranlagen zusätzlich geschützt wurden.
Georgstor mit dem bayerischen und dem polnischen Wappen
Aussichtsturm mit Blick zum Wöhrsee
Große Teile der Hauptburg wurden bereits in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts unter Herzog Heinrich XIII. von Niederbayern errichtet. Der Ausbau der Burg zu ihrem jetzigen Zustand erfolgte im Wesentlichen in der Regierungszeit des niederbayerischen Herzogs Georg des Reichen (1479-1503). Unter dem Eindruck der Türkengefahr ließ er die Burganlage vor allem in militärischer Hinsicht ausbauen. Dies illustriert der Zugang in die Hauptburg anschaulich, galt es hier doch das Fürstenpaar und ihren engeren Hofstaat zu schützen.
Stadtmuseum, untergebracht in der ehem. Kemenate
Einstieg zum Rundgang im „Unteren Zwinger“
Dürnitz mit darunter liegendem „Zehrgaden“ (Vorratsraum), heute ist hier das Besucherinformationszentrum untergebracht
Schatzkammer
Innere Schlosskapelle (Elisabeth Kapelle)
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