Seit drei Jahren gibt es den Waldrapp-Kalender, heuer erscheint er im neuen Format und mit mehr kunstvoll angelegten Fotomotiven: Der Waldrapp agiert als Fotomodel. Wie immer geht der Reinerlös an den Förderverein und kommt so auch der Kolonie in Burghausen zugute.
Das Gefieder schillert in prächtigen Farben, über dem knallroten Kopf steht der Haarschopf wie mit Gel gestylt wild in die Höhe: Der neue Walrappkalender 2023 hat keinen Dokumentarcharakter, sondern hebt vielmehr die wahre Schönheit des Vogels in vielen fotografischen Facetten heraus. Etwa 60 Bilder hat Oliver Habel vom Burghauser Waldrappteam schon das Jahr über gesammelt, um für das neue A2-Hochformat passende Motive präsentieren zu können.
Detailaufnahmen und spektakuläre Fotos im Flug
Darunter auch von Tierfotografen wie Ingo Jauz oder Harald-Bauer-Söltl, die sich gerne dazu bereit erklärt haben, ihre Aufnahmen für den Kalender zur Verfügung zu stellen. Detailaufnahmen von einem Waldrapp, der einen Schmetterling fixiert oder ein sich putzendes Exemplar, das wie im Studio posiert, sind so unter anderen im Kalender 2023 zu finden. Natürlich dürfen auch spektakuläre Flugaufnahmen von der Reise nach Italien nicht fehlen: „Ich bin froh, dass wir im Kalender auch besondere Aufnahmen der Ziehmütter präsentieren können, die ihre Waldrapp-Jungtiere aus dem Ultraleichtflugzeug hinaus im Flug fotografiert haben“, so Oliver Habel.
Spenden bringen Projekt voran
Im vergangenen Jahr konnten durch das Kalender-Projekt der Stadt Burghausen, die die Wiederansiedlung des Waldrappes unterstützt, 4.000 Euro gesammelt werden. Der Förderverein verwendete diese Spende unter anderem für die teuren GPS-Sender, die bei der Nachverfolgung der Vögel essenziell für das Waldrapp-Projekt sind.
Am Burghauser Standort fanden dieses Jahr zwölf der auffälligen Punkvögel ein Sommerquartier und zogen dreizehn Nachkömmlinge auf. Ein großer Erfolg für das Waldrapp-Team, das viele Pläne fürs kommende Jahr hat. Diese werden nicht nur durch die Kalender-Spenden, sondern auch durch eine Artenschutzförderung des Freistaates ermöglicht.
Natürlicher Lebensraum und modernes Informationskonzept
Mit der Finanzspritze sollen die Brutnischen der Vögel in Richtung Höhlencharakter verändert werden. „Das entspricht mehr dem natürlichen Lebensraum der Tiere“, erklärt Oliver Habel. Zudem soll das Projekt durch digitale und analoge Wissensvermittlung in moderner Form weiter unterstützt werden. Zum einen ist dazu ein GPS-basierter Waldrapp-Spaziergang geplant, mit dem man sich multimedial und interaktiv auf die Spuren des im Mittelalter in Deutschland ausgerotteten Vogels begeben kann. Zum anderen werden neue Schautafeln die Besucher über das Leben der Waldrappe und das Förderprogramm aufklären.
Waldrapp zieht Besucher und Filmteams nach Burghausen
Apropos Besucher: Für den Tourismus sind die Burghauser Waldrappe mittlerweile eine fixe Größe, freut sich die Geschäftsführerin der Burghauser Touristik, Sigrid Resch, die zusammen mit Grafiker Kai Sarnes und Oliver Habel für den Kalender verantwortlich zeichnet: „Immer mehr Gäste fragen bewusst nach den Vögeln und reisen nach Burghausen, um die Waldrappe zu sehen.“ Auch das Interesse bei Fernsehteams wächst, ARTE und das Bayerische Fernsehen zeigten zum Beispiel im Oktober die Reportage „Der Waldrapp — Zugvogel im Aufwind“, die derzeit noch in der Mediathek zu sehen ist.
Erhältlich ist der limitierte Waldrapp Kalender für 25 Euro in der Burghauser Touristik am Stadtplatz, im Bürgerhaus, in der Buchhandlung Naue und in den Grüben in der Werkstattgalerie von Oliver Habel.